Lasst uns sexualisierte Gewalt benennen und bekämpfen

Workshops

Erste Schritte nach Bekanntwerden von sexualisierter Gewalt
im privaten Umfeld (online)

Wie können wir damit umgehen, wenn uns eine Person erzählt, dass sie sexualisierte Gewalt erlebt hat? Wie können wir offen und sensibel zuhören? Wie können wir die Selbstbestimmtheit der betroffenen Person respektieren? Wie können wir es schaffen, dass die Person sich durch unser Zuhören, Sprechen und Handeln nicht erneut ausgeliefert fühlt? Wie kann die betroffene Person die Kontrolle über die Sprechsituation und deren Folgen behalten, wenn sie ihre Verletztheit offenbart?

Die sich überschlagenden Ereignisse und Diskussionen seit 2020 haben gezeigt, dass sexualisierte Gewalt auch in der linken Szene in Jena und Thüringen ein präsentes Thema ist. Dabei fehlt es immer noch an grundlegenden Kenntnissen und Fähigkeiten im konkreten Umgang mit Übergriffen.

Vom gelingenden ersten Sprechen im privaten Umfeld hängt ganz entscheidend ab, ob die Betroffenen sich in ihrer Auseinandersetzung mit der erlebten sexualisierten Gewalt unterstützt fühlen und ob die Grundlage für eine politische Auseinandersetzung gelegt wird, statt die sexualisierte Gewalt als vermeintlichen Einzelfall zu entpolitisieren.

Dieser Workshop soll dafür sensibilisieren, wie wir empathisch und solidarisch Personen unterstützen können, wenn sie im privaten Umfeld von ihren Erfahrungen sprechen.

21. September 2021, Jena
organisiert vom Prozess-Plenum zu langfristigen Umgangsformen mit sexueller/sexualisierter Gewalt in der linken Szene

 

Empowermentstrategien bei sexualisierter Gewalt (FLINTA* only)

Sexualisierte Gewalt war oder ist für viele FLINTA* bittere Realität. Die Verantwortung für die Gewalt liegt immer bei den Täter*innen. Trotz allem gibt es Strategien, wie wir uns selbst vor oder nach Gewalterfahrungen stärken können. In feministischen Kämpfen für gesellschaftliche Veränderung waren kollektive und Selbstermächtigungsstrategien immer zentral. Wir wollen einige dieser Empowermentstrategien gemeinsam ausprobieren, uns aus der Vereinzelung holen und uns Raum für unsere Handlungsfähigkeit und emanzipative Kraft geben! So werden wir zum Beispiel mit Übungen aus der Körperwahrnehmung-, Selbstbehauptung- und Selbstverteidigung arbeiten, um Bedürfnisse und Grenzen spüren, kommunizieren und verteidigen zu können. Ihr bekommt wichtige theoretische Informationen über sexualisierte Gewalt und die Funktionsweisen von Vergewaltigungsmythen und wir finden gemeinsam ein Sprechen über das vermeintlich Unaussprechbare. Gleichzeitig wollen wir uns mit euch über die Empowermentstrategien austauschen, die innerhalb unserer Workshopgruppe schon existieren.

23. Juni 2021, Feminismen Festival, Halle

 

 Jetzt erst recht! – Strategien für Empowerment bei ‌sexualisierter Gewalt

Körperliche Fremdbestimmung, sexualisierte Gewalt und Belästigung sind für viele Frauen*, Inter* Trans* und Queers (FLTIQ*) bittere Realität. In feministischen Kämpfen für gesellschaftliche Veränderung waren kollektive und individuelle Selbstermächtigungsstrategien immer zentral. Wir wollen einige Konzepte praktisch ausprobieren und auch deren Schwierigkeiten reflektieren. So werden wir uns unserer Handlungsfähigkeit und emanzipativen Kraft bewusst!

12.-15. September 2019, Feminist Futures Festival, Essen